Riesenerfolg mit einer „coolen Socke“

29. Juni 2016

Christiane Looft gewann mit der Dressur-Mannschaft des Kreisverbandes den Weser-Ems-Titel

 

Die Schortenserin begann als Sechsjährige mit dem Reiten. Auf „Shaddow of Severloh“ folgte „Something Special“.

 

VON MARTIN MÜNZBERGER

 

SCHORTENS – Was soll schon schiefgehen, wenn „Something Special“, der siebenjährige Oldenburger von Christiane Looft, eine wirklich „coole Socke“ ist, wie die 26- Jährige findet. Und da auch der Rest des Dressur-Quartetts des Kreisreiterverbandes Wilhelmshaven-Friesland (wie berichtet) Nerven und Pferde im Zaum hielt, sprang am Ende der L-Dressur (Kandare) in Cloppenburg der Weser-Ems-Titel heraus.

 

Ilka Hellmers-Abrahams, Jelte Orths, Tomke Mehrtens sowie Looft und Ersatzreiterin Lia-Eileen Teichmann werden den Kreis jetzt beim Landesturnier in Rastede vertreten. Am Donnerstag, 21. Juli, steht dort die Qualifikation an, zwei Tage später folgt das Finale, für das sich die besten drei Mannschaften qualifizieren. Im Vorjahr belegte das Team von Reiner Guschke im Schlosspark den zweiten Platz – keine Hypothek für das neu formierte 2015er-Team findet Looft. „Ich hoffe, dass sich alle so zeigen wie in Cloppenburg – also von ihrer Schokoladenseite. Dann können wir unabhängig von der Platzierung zufrieden sein.“

 

Bei den Weser-Ems-Meisterschaften legte die Equipe des Kreisreiter-Verbandes als erster Starter 48,90 Punkte vor. Christiane Looft: „Anschließend fieberst du natürlich mit. Vor allem dann, wenn auch die anderen Ritte gut aussehen.“ Gut, aber nicht gut genug. 0,30 Punkte lagen die vier heimischen Reiter am Ende vor dem RV Emsland II und 0,90 Punkte vor dem Team Oldenburger Münster- land. Kein Wunder, dass die 26-Jährige auch im Rückblick immer noch rundum zufrieden ist. „Das hat total viel Spaß gemacht. Jeder wusste, wo er hin musste. Das hat bei Pferden und Menschen alles sehr gut zusammengepasst.“

 

Für den Erfolg wurde im Vorfeld allerdings auch „fleißig geübt“ (Looft). Nachdem sich das Team um „Tonmeisterin“ Ilka Hellmers-Abrahams auf moderne Einmarschklänge („Ein Hoch auf uns“) und klassischere Töne für den Auftritt geeinigt hatte, bastelte Teamchef Reiner Guschke, der Christiane Looft auf dem Turnier im Mai in Steinhausen „gecastet“ hatte, an fünf Trainingsabenden an der richtigen Umsetzung.

Christiane Looft und „Something Special“ oder kurz „Some“ – diese „Beziehung“ entstand im Jahre 2013. Die Schortenserin, die in Kürze ihre Bachelor-Arbeit im Fach „Wirtschaft“ beginnen will und seit dem 1. Juni bereits in Varel bei Premium-Aerotec als Personalbetreuerin arbeitet, war auf der Suche nach einem eigenen Pferd.

In Wittmund wurde die Reiterin, die für die Pony- freunde Cleverns-Sandel startet und seit 2011 bei Reinhard von Ditfurth ( Warfen) trainiert, schließlich fündig. Nach einer Probezeit stand fest: das passt, obwohl „Something Special“ zuvor nur einmal kurz im Beritt gewesen war.

 

Schritt für Schritt gewöhnten sich der Oldenburger und die Schortenserin anschließend aneinander. Noch im selben Jahr folgte der erste Start bei einer JungpferdePrüfung („Keine Platzierung, aber er ist ganz lieb vorweg gegangen“), und auch anschließend ging es Stück für Stück bergauf. Ende 2014 folgte die erste L-Dressur (mit Platzierung), im Vorjahr belegte Looft bei der Dressur-Kreismeisterschaft in Wilhelmshaven den dritten Platz, und im kommenden Jahr hofft die 26- Jährigen nach weiteren erfolgreichen Lektionen auf Starts in der Klasse M.

Christiane Looft und Reiten – da war doch noch etwas anderes? Natürlich „Shaddow of Severloh“. Mit dem Deckhengst von Dietmar Christ bestritt Looft, die als Sechsjährige mit dem Reiten begann, ihre ersten Turniere. „Da mir auch das Springen immer Spaß gemacht hat, sind wir in beiden Bereichen gestartet. A- Springen und L-Dressur – das war kein Problem.“

Erfolgreich war das langjährige Tandem auch. Mehrmals qualifizierte sich Christiane Looft für das Jugendchampionat in Vechta. Erst als die 1,83 m große Reiterin umsatteln wollte, weil der optische Eindruck auf einem größeren Pferd mehr Erfolg versprach, trennten sich – zumindest auf Turnieren – die sportlichen Wege. „Um Shaddow, der wegen seiner Punkte immer aufgefallen ist, kümmere ich mich heute noch so, als wenn es mein eigener wäre. Dafür haben wir einfach zu lange zu viel miteinander erlebt. “

 

Aus der Wilhelmshavener Zeitung vom 29.6.2016, Seite 23