Reitpferdeprüfungen mit Rastede-Flair

16. Juni 2014

Zweitägiges Dressur- und Springturnier des RuF Knyphausen ein voller Erfolg – 1200 Nennungen

 

Insgesamt sechs M-Prüfungen standen auf dem Programm. In der Mannschaftsdressur kam Hooksiel auf Platz zwei.

VON MARTIN MÜNZBERGER aus der Wilhelmshavener Zeitung vom 16.06.2014, Seite 26

WILHELMSHAVEN – Ein randvolles Turnier mit 1200 Nennungen, zufriedene Teilnehmer trotz eines manchmal etwas ausfransenden Zeitplans, gut gelaunte Besucher, tolles Wetter, ein so gut wie arbeitsloser Sanitätsdienst – Hans-Jürgen Renz, Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Knyphausen hatte allen Grund, mit „seinen“ zwei Turniertagen am Steindamm zufrieden zu sein.
Das erste M-Springen am Sonntag nutzte der 62-Jährige deshalb, um seiner Freude auch öffentlich Ausdruck zu verleihen – verbunden mit seinem Dank an die rund 80-köpfige Helferschar, die auf den Turnierplätzen und drumherum für einen reibungslosen Ablauf sorgte.

„Ohne so eine Crew geht es nicht. Viele sind zwei Tage wirklich im Dauereinsatz.“ Drei Schichten in der Klause, Hochbetrieb an den Rechner in der Meldestelle, kaum Pause für die Treckerfahrer – aber auch die Chefs packten mit an.

 

Während Turnierchefin Anke Richter-Irps kaum vom Hänger herunterkam, wo sie Dressur-Lektionen ansagte, war Renz amSonntagnachmittag bereits unterwegs, um erste Hinweis-Schilder für das Turnier wieder abzumontieren.
Ein Lehrstück für den Stellenwert des Turniers lieferten an beiden Tagen nicht nur die sechs M-Prüfungen in der Dressur und im Springen ab, sondern insbesondere die Reitpferdeprüfungen für drei und vierjährige Pferde. Viel Fachpublikum umlagerte in Knyphausen den Dressurplatz, um einen Blick auf mögliche Top-Pferde von morgen und übermorgen zu werfen. Dabei wurde auf den Nennungszetteln mit einer Inbrunst mitgewertet, als ginge es um die Trophäe als Tippkönig beim Finale der Fußball-WM. Ein Stellenwert, den auch Richter-Irps unterstrich.

„Für viele Besitzer ist das ein wichtiger Test für das Landesturnier in Rastede. Wenn dann ein dreijähriges Pferd wie „Fünf Sterne“ mit einer Note von 8,7 aus dem Dressurviereck geht, dann ist das schon etwas Besonderes.
Denn die Pferde sind in den meisten Fällen erst im Frühjahr angeritten worden.“ Mit dabei war gestern zum Beispiel Franziska Chumley (RC Friederikensiel) aus Jever, die ein Pferd von Hartwig Müller aus Altfunnixsiel vorstellte, wo die 23-jährige Jeveranerin gerade ein zweijährige Ausbildung zur Pferdewirtin (Schwerpunkt Service und Haltung) absolviert, die sie später als Meister in die USA führen soll. In Knyphausen war die 23-Jährige aber erst einmal überglücklich mit der Wertnote 7,7.

„Das ist die beste Bewertung bisher – ein Ergebnis, auf das ich gehofft habe, weil es gut lief. Aber man weiß letztlich nie, ob die Richter das Pferd mögen. Da bleibt immer ein Rest Unsicherheit, bevor die Note verkündet wird. Für Rastede reicht es aber nach sechs Monaten noch nicht. Dazu ist Covergirl noch zu nervös.“

Siegerin wurde Vereinskollegin Tomke Mehrtens auf „Very fine Lady“ mit der Wertnote 8.40. Nicht nur an Nerven, sanfter Musikuntermalung und sich im Wind wiegenden Birken konnte es dagegen liegen, dass im finalen M**-Springen mit Stechen, in dem Greta Funke (Dangast) mit „Louis“ und „Tinkerbell“ auf den Plätzen zwei und drei landete, reihenweise Fehlerpunkte und Zeitüberschreitungen notiert werden musste.

Ex-Läufer Hans-Jürgen Renz kleidete seine Vermutung in einen Leichtathletik-Vergleich. „Wenn ich vorher nur 5 km-Läufe bestritten habe, muss ich mich nicht unbedingt für den Marathon anmelden.“
In der Mannschaftsdressur, einer Wertungsprüfung für die Kreisjugendstandarte, kam der RuF Hooksiel auf den zweiten Platz, die Gastgeber konnten sich u.a. über einen Sieg von Katja Frevert auf „Candy Kiss“ mit der Wertnote 7.60 in der Stilspringprüfung Klasse L freuen.